Aktuelle Compliance-Studie deckt Defizite im deutschen
Mittelstand auf
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Berlin, 25.01.2014
Die neue
Studie der Berliner Unternehmensberatung AGAMON Consulting
zeigt, dass in vielen Unternehmen kein wirksames Compliance
Management System existiert. Auch die bestehenden
Compliance-Funktionen weisen gravierende Schwächen auf.
Insgesamt
1.637 Unternehmen des deutschen Mittelstands haben
die Autoren der Studie Eckart Achauer und Dieter
Baumert zum Thema Compliance Management System (CMS)
befragt. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Geschäftsführer Eckart Achauer: „Zwar beobachten wir
insgesamt eine positive Entwicklung, dennoch verfügt
noch immer rund ein Viertel der befragten
Unternehmen nicht über ein institutionalisiertes
CMS“.
Gefragt
wurde in der Studie u.a. nach dem Stand der
Entwicklung, nach Maßnahmen zur Feststellung und
Kontrolle von Compliance-Verstößen sowie nach
geeigneten Vorsorgemaßnahmen. Deutliche Schwächen
sind bei der Prävention zu sehen: nur rund 25% haben
ein Antikorruptionsprogramm eingerichtet oder führen
turnusmäßig Sicherheitsüberprüfungen durch. |
Auch bei der
Einrichtung von Hinweisgebersystemen liegt der Mittelstand
zurück: weniger als die Hälfte der Unternehmen verfügt über
ein sog. „Whistleblowing-System“ zur (anonymen) Meldung von
Fehlverhalten.
Ungeachtet der
nahezu täglichen Berichterstattung über Betrugs- und
Korruptionsvorwürfe besteht vielerorts noch Skepsis
gegenüber einem CMS. Als Hauptargument werden hohe Kosten
(50%) und hoher Kontrollaufwand (37%) genannt. Dazu
Geschäftsführer Achauer: „Die Sorge vor hohen finanziellen
Aufwendungen ist unbegründet. Bereits mit wenigen einfachen
Mitteln kann ein wirksames Kontrollsystem aufgebaut werden,
welches das Management vor schwerwiegenden Folgen schützen
kann“.
Die Studie gibt
einen aktuellen Überblick zum Status Quo des Compliance
Managements im deutschen Mittelstand. Dabei erhält der Leser
praxisnahe Hinweise, wie eine Compliance-Organisation
sinnvoll aufgebaut wird, gegen welche Delikte sich ein CMS
primär richtet und welche Maßnahmen bei Verstößen
eingeleitet werden. Auch beschäftigt sich die Studie mit dem
Trend bei der Entwicklung von CM-Systemen. Eckart Achauer:
„In Zukunft ist die faktische Erfüllung regulatorischer
Anforderungen nicht mehr ausreichend. Vielmehr ist die
psychologische und soziologische Bedeutung von Compliance
bei den Maßnahmen zum Aufbau eines CMS in besonderem Maße zu
berücksichtigen. Das erfordert ein verändertes Vorgehen, das
eine breite Akzeptanz im Unternehmen schafft“. |